Bahnhof
Bad Harzburg
Beschreibung
der Bahnanlagen:
Der Bahnhof Bad Harzburg ist ein "Kopfbahnhof"
an dem Züge enden bzw. ihre Fahrt beginnen. Er besteht aus einem
Personenbahnhof
(Pbf) und einem Güterbahnhof (Gbf). Der Pbf (236m üNN)
verfügt
über 6 Bahnsteiggleise, wobei Lokomotiven über Handweichen in
den Gleisen (2/3 bzw.) 4/5 umsetzen
können.
Der Güterbahnhof hatte bis zum Umbaubeginn im April 2003 nur
noch 7 Gleise (Gl. 7 bis Gl. 13). Gleis 7 war zuletzt für schwere
Güterzüge nicht mehr nutzbar. Das Gl. 12 und Gl. 13 wurde bis
Ende 2001 als Ladegleis mit Spillanlage (Verschieben von
Güterwagen
über Seilzüge) genutzt und hat eine Einrichtung zur
Schotterverladung.
Strecken:
Von den ursprünglich drei zulaufenden Strecken blieben nach 1955
nur die Strecken
- Braunschweig - Bad Harzburg - Goslar - Seesen -
Kreiensen
(KBS 353, 1998) und
- Hannover - Barnten -Hildesheim - Goslar - Bad
Harzburg
(KBS 320, 1998)
übrig.
Neu hinzu kam im Jahr 1996 nach dem Lückenschluss die Strecke
- Halberstadt - Wernigerode - Vienenburg (KBS
324, 1998)
Im Kursbuch vom 1950 ist diese ursprünglich über Eckertal
verlaufende Strecke wie folgt genannt:
- Hannover - Hildesheim - Goslar - Bad Harzburg - Eckertal (KBS
204, 1950)
Das ehemalige Streckengleis Eckertal (Gl. 27) mit einer Restlänge
von 225m ist seit 1997 verschlossen und wird nicht mehr befahren. Im
Feb.
2001 wurde die entsprechende Weiche ausgebaut. Noch bis Mitte der 70`er
Jahre wurden bis kurz vor den Bahnübergang Westerode zur
Ausmusterung
vorgesehene Güterwagen abgestellt. Zeitweise wurde das Gl. 27 als
"Ausziehgleis" benutzt. Auf diese Weise war es nicht wie sonst ggf. bei
Rangierfahrten notwendig, den Bahnübergang zu schließen.
Vom Bahnhofsvorplatz führen verschiedene Buslinien bis in den
Oberharz.
Signalisierung
und Sicherungstechnik:
Die Signalisierung der Zugfahrten wird mit 6 Formsignalen
durchgeführt,
die auf einer inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Signalbrücke
montiert sind. Das Gleis 1 wird laut Fahrplan nicht für Zugfahrten
genutzt (nicht mehr möglich). Ihm ist das Formsignal P1
zugeordnet.
Es zeigt auch nachts Hp 0. Das Gleis wird zum Abstellen von Fahrzeugen
verwendet. Signal P5/6 ist ein Gruppenausfahrsignal für die Gleise
5 und 6. Signal P7/11 ist ein Gruppenausfahrsignal für die Gleise
aus dem Gbf. Aus den Gleisen 7, 9 und 11 können Zugfahrten in
Richtung
Oker, aus Gl. 10 in Richtung Vienenburg stattfinden.
An den Bahnsteigenden befinden sich mit Ausnahme von Gl. 3 und
4 Gleissperrsignale.
Das Sperrsignal am Gl. 2 ist ein Signal
niederer Bauform. Neben der Signalbrücke befindet sich das
mechanische
Stellwerk. Dahinter verläuft das für Rangierarbeiten
benötigte
Ausziehgleis.
Die zwei Einfahrsignale
(Signal A und B) befinden sich in unmittelbarer Nähe des
Bahnüberganges.
Ein Steinsockel an dem ehemaligen Richtungsgleis Eckertal verrät
den
ursprünglichen Standpunkt des nicht mehr vorhandenen dritten
Einfahrsignals.
Einfahrten sind mit max. 30Km/h zugelassen, Ausfahrten mit max. 45
Km/h.
Die Weichenlage der Handweichen in den Bahnsteiggleisen 2/3 bzw. 4/5
wurde bis zum 07.05.2003 mechanisch dem Stellwerk gemeldet
(Weichenriegel).
Heute ist das Umsetzen nur noch in Gleis 4/5 möglich. Die
dazugehörenden
Handweichen werden mittels Weichenschloss und Schlüssel gesichert.
Die Weichen am Ende von Gleis 2/3 sind nicht mehr zum Umsetzen von
Lokomotiven
umstellbar.
Am Ende der Bahnsteigüberdachungen befinden sich links bzw. rechts
vom Gleis unter der Überdachung insgesamt vier Signalfahrtanzeiger
(weißer schräger Lichtstreifen von links unten nach rechts
oben
ansteigend). Bei Durchgangsbahnhöfen kann ein Fahrtanzeiger
zusätzlich
auf der Rückseite drei von rechts unten nach links oben steigende
weiße Lichtpunkte haben. Bedeutung der Anzeige: Das
zugehörige
Ausfahrsignal zeigt Fahrt. Bei begleiteten Zügen (Schaffner ist
Zugführer)
darf der Zug erst abfahren, wenn dieser den Auftrag an den
Lokführer
mit Zp9 erteilt. Dieses Signal darf jedoch erst gegeben werden, wenn
das
Ausfahrsignal Hp 1 bzw. Hp2 zeigt. Da die Ausfahrsignale vom Bahnsteig
C und D nur schwer einsehbar sind (Kurve/Zug steht davor), muss der
Zugführer
bzw. Triebfahrzeugführer am Fahrtanzeiger den Zustand des
Ausfahrsignals
erkennen. Der Fahrtanzeiger ist kein Signal. Der
Triebfahrzeugführer
muss generell das Ausfahrsignal beachten. Am Gleise 5 und 6 kann anhand
der Fahrtanzeiger bzw. der Gleissperrsignale erkannt werden, für
welchen
Zug das Gruppenausfahrsignal P5/6 gilt.
Betrieb:
Empfangsgebäude:
Am Anfang gab es in Bad Harzburg kein Empfangsgebäude. Eine
Bretterbude
sollte die Reisenden vor Wind und Wetter schützen.
Um 1842 wurde ein repräsentatives
Empfangsgebäude
in Seitenlage zu den Gleisanlagen errichtet. Das sich daran
anschließende
Bahnhofshotel soll jedoch größer als das
Empfangsgebäude
selbst gewesen sein.
Ausschnitt einer Karte von 1897 (Linksdrehung um etwa
50°)
Auf dieser Karte sind bereits der Wasserturm, Lokschuppen und
Sozialgebäude
zu erkennen. Am Bahnhofsende rechts ist die Lage der Villa Amsberg zu
erkennen.
Das Stellwerksgebäude wurde erst später errichtet. |
Das noch heute in Bad Harzburg existierende
Empfangsgebäude von
1905 wurde am Ende der Gleisanlagen des Pbf in Stirnlage bzw. in
Seitenlage
zu den Gütergleisen erbaut. In den zwanziger Jahren wurde ein Teil
der Bahnsteige mit einer Überdachung versehen. In der Halle befand
sich früher eine Bahnsteigsperre unmittelbar vor der zu dem
Querbahnsteig
herabführenden Treppe. (Die Preußischen
Staatseisenbahnen
führten 1874 erste bewachte Absperrungen in Form von Ketten und
Schranken
ein. Nach 1975 waren dann nahezu alle Sperren nicht mehr besetzt und
wurden
beseitigt.) Die Sperre bestand aus zwei mit Fenstern und
Türen
versehenen Buden, in denen ein Bahnsteigschaffner den Zugang
überwachte
und Fahrkarten kontrollierte. Nur Reisende mit Fahrkarte oder Passanten
mit Bahnsteigkarten durften den Bereich betreten. (Einen
Artikel über Bahnsteigsperren mit Beispielen enthält das
"eisenbahn
magazin" 08/2001 S.75 vom alba-Verlag.)
(Eine historische Ansicht des Bahnhofs Eckertal
zeigt
eine Bahnsteigsperre
im Bahnhofsbereich.)
Im Empfangsgebäude befinden sich heute eine Buchhandlung,
eine
Gaststätte mit Außenterrasse und ein Reisezentrum.
Fahrkartenautomaten
in der Halle ermöglichen das (bargeldlose) Lösen von
Fahrkarten
und das Reservieren von Sitzplätzen. Eine Überdachung des
Querbahnsteiges,
sowie der bis zur Hälfte überdachten Bahnsteige B und C
schützt
vor Witterungseinflüssen. Vom Querbahnsteig, auf dem ein Treibradsatz
der BR 01 10 ausgestellt
ist, sind
die Räumlichkeiten der Bediensteten erreichbar. In den oberen
Etagen
sind Wohnungen vorhanden.
Das Gebäude hat auf der Ost- und der Westseite ein nach oben halbrund
geformtes Bleiglasfenster mit Mosaik, das einerseits die
Ansicht
auf die Stadt Bad Harzburg mit Blick auf den Burgberg, und andererseits
die Ansicht von Wernigerode zeigt.
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Ostfenster im Empfangsgebäude
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Westfenster im Empfangsgebäude
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Deckenfenster der Halle
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Bahnhofsansicht mit Vorplatz
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Flügelrad auf dem Ostportal
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Das Ostfenster wurde bei Kriegsende am 10./11.
Apr. 1945 durch
die Sprengung eines Munitionslagers und die dadurch entstehende
Druckwelle
zerstört und zunächst nicht wieder im Ursprungszustand
hergestellt.
Erst am 22.08.1986 konnte die lange Jahre bestehende Notverglasung
durch
eine Spendenaktion ersetzt und das Fenster annähernd im
Originalzustand
rekonstruiert werden.
Auf dem Ostgiebel erkennt man ein weit sichtbares Flügelrad.
Nördlich
schließt sich dem Gebäude die ehemalige Lagerhalle der Gepäckaufgabe
an. In diesem Gebäudeteil befindet sich ein Bistro. Auf dem
Bahnhofsvorplatz
gibt der Verkehrsverein (Zimmernachweis) in einem Pavillon den
Reisenden
Auskunft.
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Blick auf die Bahnhofsgebäude von Nord-Ost. Im Vordergrund die
Gleise
des Gbf , die seit Ende 2001 nicht mehr von der DB AG für den
Güterverkehr
genutzt werden (MORA C). Vorne links befand sich die Rampe für
Eilgut
und Rennpferde. Hier steht jetzt der jetzt der Pavillon des
Verkehrsvereins.
Die Verlängerung der Rampe führte ursprünglich an der
Nordseite
des Eilgutschuppens entlang.
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Architektur
aus der Sicht von ... :
...Empfangsgebäude von 1905, Kopfbahnhof im
Stil der Neorenaissance
Arbeitsgruppe
Kultur und Wissenschaft, Bezirksregierung Braunschweig,
Leitbild
und Projektideen aus den Fachgruppen 1998
...Im Bahnhofsbau blieben Backsteingotik und "deutsche"
Renaissance
verhältnismäßig selten, jedoch gibt es vor allem in
Norddeutschland
einige Beispiele. Mit Luisenthal vergleichbar ist das 1894 vollendete Empfangsgebäude
in (Bad) Harzburg mit schlichtem Treppengiebel mit seitlichen
Voluten
und Giebelbekrönung. Das zweite Empfangsgebäude des
Hauptbahnhofs
Essen von 1897 wurde ebenfalls in Neurenaissanceformen
errichtet
mit aufwendigen Volutengiebeln, an denen Kielbogen und
Fialenbekrönungen
auftauchen .
SAARLÄNDISCHE
BAHNHÖFE DES 19. JAHRHUNDERTS
Magisterarbeit
im Fach Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes
von
Barbara Neu M. A., 1994, Kap. 26.
... und seine romantisch - elektizistischen Fassaden mit
deutschen
Renaissance - Giebeln an der Stadtseite...
Manfred Berger, Historische Bahnhofsbauten 2,
Transpress
- VEB Verlag für Verkehrswesen, 1988.
"...
Außen
„Neorenaissance“, innen „Jugendstil“: Das war der Bad Harzburg Bahnhof
1905/07 als man ihn baute. Und das wird er demnächst auch wieder
sein.
Umfangreiche Restaurierungsarbeiten laufen, ..."
überarbeitete Öffnungszeiten
demnächst:
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Anmerkung:
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Öffnungszeiten
können an dieser Stelle nicht tagesaktuell
bereitgestellt werden. Bei längerer Anreise empfiehlt es sich, die
aktuellen Öffnungszeiten bei den jeweiligen Ansprechpartnern
telefonisch zu erfragen. |
Buchhandlung mit integriertem Fahrkartenverkauf: |
Mo.
- Sa.
So. |
06:00
- 20:30
Uhr
07:00 - 20:00 Uhr |
... derzeit durchgehend
geschlossen |
Bahnhofsgaststätte: |
täglich
außer
Sa. |
10:00
- 18:00
Uhr
Ruhetag |
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DB - Reisezentrum: |
Mo.
- Fr.
Sa., So. und an Feiertagen
|
06:30
- 12:00
Uhr und
13:00 - 16:45 Uhr
geschlossen |
... durchgehend geschlossen
|
Bistro &
Pizzeria: |
täglich |
11:00
- 23:00 Uhr |
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Verkehrsverein: |
Mo.
- Fr.
Sa.
So.
|
09:00
- 13:00
Uhr und
15:00 - 18:00 Uhr
10:00 - 13:00 Uhr und
15:00 - 18:00 Uhr
geschlossen |
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Um-
und Rückbauten:
In den zwanziger Jahren wurde eine Drehscheibe für
größere
Lokomotiven an der Badestraße gebaut. Sie hatte eine Länge
von
23,6 m und wurde von der Firma Siemag (Siegener Maschinenbau AG Siegen) gebaut.
Mit dem Ende des Dampfbetriebes wurden auch die Einrichtungen
an der
Badestraße wie z.B. der Wasserturm, die Drehscheibe und die
Sozialgebäude
überflüssig. Der Wasserturm (Baujahr 1894) und das
Gebäude
wurden abgerissen.
Mai 1976: Das Empfangsgebäude erhält einen
neuen Anstrich.
Der letzte mit Dampflok bespannte im Regelbetrieb
fahrende
Reisezug E3536 verließ Bad Harzburg am 29.05.1976 in
Richtung
Goslar. Zu diesem Anlass wurde die Lok 052 223-5 (Kabinentender) mit
Birkenzweigen
geschmückt. Auf der Rauchkammertür war zu lesen:
Letzter Dampfreise-
zug
der
DB
Bad Harzburg - Goslar
Ende der 70`er Jahre (1979?) wurden die Pufferbohlen am
Ende der
Bahnsteiggleise durch Bremsprellböcke ersetzt, die z.T. mit
Zusatzbremse
ausgerüstet und verschiebbar am Gleisende befestigt sind. Anlass
war
wohl ein Unfall, bei dem ein Zug nicht rechtzeitig von dem Gleisende
zum
Stehen kam und den Querbahnsteig beschädigte.
1977: Aufstellung eines Treibradsatzes der BR
01 10 . Dieser Radsatz *)
war
zuletzt
Teil des Fahrwerks der Lok 01 1055. Er war ein Verabschiedungsgeschenk
des AW Braunschweig an einen langjährigen Mitarbeiter.
Zum Bahnjubiläum 1985
hatte das letzte Dampflok AW Offenburg die
Aufgabe, die Lok 01 1100 aufzuarbeiten. Ein Abdrehen der Radsätze
der Lok bis auf Grenzmaß war zwar möglich, bot aber keine
weiteren Reserven. Ersatz
konnte
durch Austausch mit dem "Harzburger" Radsatz beschafft werden. So steht
also in Harzburg jetzt der ursprüngliche Radsatz der 01 1100.
*) Eine andere Quelle [ 1 ] ordnet diesen Radsatz
der Lok 01 1084 zu.
14.04.1984: Unter dem Motto "Noch einmal mit der V
200 nach Bad Harzburg" fand eine Abschiedsfahrt des Vereins der
Lübecker Verkehrsfreunde e.V.statt.
Das Zugpaar E 3217 / 3230, welches bis Sommer '83 planmäßig
mit diesen Loks fuhr,
wurde noch einmal mit der "nun-schon-Museumslok" V 200 007 bespannt.
Als Reisezugwagen kamen 3 Sonderwagen zusätzlich zu den 5
planmäßigen Wagen zum Einsatz (Wagenreihung der Hinfahrt: EK
/ WGS 80 102 / „Buckelspeisewagen“, DB-Salonwagen WGS 801, EK /
WGS 80 101 / „Schürzen-Speisewagen“ ... ).
Die Fahrtroute verlief u.a. von Lübeck Hbf über Büchen -
Lüneburg - Uelzen - Wittingen - Braunschweig Hbf -
Wolfenbüttel - Schladen/Harz nach Bad Harzburg.
Oktober 1984: Die
Drehscheibe wurde demontiert,
und die Grube verfüllt. Dieser Bereich wird heute als Parkplatz
von Pendlern
genutzt.
Daten der Drehscheibe (Quelle DS-Online, hist. Forum):
Ord Nr. 122, Tragf. 350t, Nutzl. 23m, Unters. 4.10.62, Bww Hannover
letzte IP 15.11.75
1988: Zum 150jährigen Jubiläum der 1.
deutschen Staatsbahn
Braunschweig-Wolfenbüttel (Bad Harzburg) finden Sonderfahrten mit
Dampftraktion statt:
- Donnerstag
12.05.1988:
"Große
Rundfahrt mit dem Jubiläums-Dampfzug von Braunschweig über
Wolfenbüttel nach Bad Harzburg".
Fahrtroute:
Braunschweig
(am alten Bahnhof) - Wolfenbüttel - Börßum - Vienenburg
- Bad Harzburg - Oker - Vienenburg - Braunschweig.
Jubiläumszug der Nord / LB
mit:
Lok 41 360,
Kronprinzenwagen aus dem Hofzug der Preußen von 1905,
Teakholzspeisewagen aus dem Orientexpress von 1906,
Gesellschaftswagen von 1924,
Rheingold-Wagen von 1934,
Schlußwagen mit Aussichtskanzel von 1936,
4 achsiger
Salonwagen der 1. Klasse von 1937,
Mitropa -
Speisewagen von 1942,
Rheingold-Salonwagen von 1962 (Zuglänge ca. 320m).
- Freitag 13.05.1988:
Sonderzug des BDEF mit
Dampflok
41 360 und einer BR 216
Braunschweig - Vienenburg
- Bad Harzburg - Oker - Goslar - Oker - Vienenburg - Braunschweig,
Sonderzug mit der
Lübecker
Diesellok V 200 007
Braunschweig -
Börßum
- SZ-Bad - Seesen - Osterode - Herzberg - Walkenried
(zurück über
Goslar
- Bad Harzburg - Vienenburg - Braunschweig).
- Samstag
14.05.1988:
Sonderzug mit Dampflok 41
360 und V 200 007
mit Ziel Bad Harzburg
(Goslar)
und zurück nach Braunschweig.
- Sonntag 15.05.1988:
Sonderzug des BDEF mit
Dampflok
41 360 nach Bad Harzburg
V 200 007 schiebt zwischen
Vienenburg und Bad Harzburg nach.
-
Donnerstag 01.12.1988:
Jubiläumsfahrt der DB
auf erster deutscher Staatsbahnstrecke mit
VT 08 520 von Braunschweig nach Bad Harzburg.
In Börßum,
Schladen und Vienenburg wurde der Zug mittels Muskelkraft und Seil in
Bewegung gesetzt,
in Vienenburg wurden hierzu
Pferde eingesetzt.
Bis 1988 können Sonderzüge das Gleis 1 für
Zugfahrten
nutzen. Dann wird der Bremsprellbock am Gl. 1 ausgebaut und das
Gleisende
mit eingegrabenen Holzschwellen gesichert. Heute verfügt das um
ca.
20m gekürzte Gleis wieder über einen "einfachen"
Bremsprellbock
.
1990: Abriss Posten A an der Westeröder
Straße und
Ersatz der alten Vollschranke durch automatische Halbschranken.
Jan. 1991: Einbau von Achszählern im Pbf. Aus
diesen Informationen
wird u.a. eine Anzeige der Gleisbelegung abgeleitet.
Herbst 1994: Erneuerung der Weichen im
Güterbahnhof.
Juli 1997: Erneuerung der zwei Ladegleise an der
Spillanlage
(Gl. 12 u. 13)
etwa 1997: Abbau der Gleise 21 bis 23 an der ehemaligen
Holz-
und Steinrampe. Hier befanden sich früher auch eine Gleiswaage und
ein Lademaß.
Dez. 1998: Erneuern der Bahnsteiggleise 5 und 6.
In 2000 wurde der Bremsprellbock an Gl. 5 erneuert.
Abriss der Gleise 15, 16 und 17 am ehemaligen Güterschuppen.
Februar 2001:
Der Güterschuppen
wurde innerhalb von 14 Tagen abgerissen.
Am 17.02.2001 ist auch die Weiche (W4) zum
ehemaligen
Streckengleis Eckertal ausgebaut.
April 2001:
21.04 - Meldung der GZ:
DB Cargo stellt Güterverkehr ein
Güterverkehrsstelle in Bad Harzburg wird
ab 2002 nicht mehr bedient - Suche nach Alternativen läuft
27.04 - Meldung der GZ:
"Halten an der Bahnverladung fest"
"Harzer Pflastersteinbrüche Telge &
Eppers" wollen Anlage in Bad Harzburg bislang nicht aufgeben
... Aufwand spiegele sich in den hohen
Frachtpreisen der
DB Cargo, die bislang die Anlage allein bediente wider. ...
... nach bisherigen Erkenntnissen wohl Alternativstandorte,
die
mit Blick auf bessere Verlademöglichkeiten Vorteile böten,
doch
würden diese die Einschränkungen des Gleisnetzes in Richtung
Braunschweig und Hannover bezüglich der Zuglänge und des
-gewichts
nicht aufwiegen können. Das "echte Nadelöhr" für die
Verladung
der Schüttgüter aus dem Steinbruch Huneberg sei das
Streckennetz
der DB selbst, nicht der Standort Bad Harzburg.
Mai 2001:
Gleis 26 (siehe Ostansicht
Stellwerk) wird mit einer Gleissperre versehen.
Auf diesem Gleis werden seit einiger Zeit
häufig
Diesellokomotiven abgestellt.
11.05 - Meldung der GZ:
Ehemalige Hütte könnte eine
Alternative
sein
Firmen und Politiker aus Goslar und Bad
Harzburg
suchen gemeinsam
nach einer Lösung für das Problem
Güterbahnhof
... Der DB Cargo -Vorschlag einer Verladung in
Oker stehe
"ganz unten auf der Rangliste".
... Bau einer Verladestation wie auch der Gleisanschluss
an das
öffentliche Netz wären ebenso wenig bis zum 31. Dezember
2001,
dem "Rückzugsdatum" der DB Cargo, zu verwirklichen wie der Bau der
dann noch zwingender erforderlichen Westumgehung Harlingerode.
11.05 - Meldung der GZ:
Notfalls nachdrücklich reagieren
DB-Cargo Rückzug schürt Sorgen um die
Zukunft des Personenbahnhofs
... wenn Gerüchte um eine Schließung
des Bahnhofs
aufkamen, stets geheißen, dies sei Angesichts der
Güterverkehrsstelle
kein Thema. Im Umkehrschluss lässt der angekündigte
"Abschied"
der DB-Cargo aus Bad Harzburg hier die Sorge wachsen, dass nun auch die
Zeit des Personenbahnhofs endlich sein könnte.
Mitte Juli 2001 bis Anfang August 2001:
Gleisbauarbeiten im Bereich des
Bahnhofs
Bad Harzburg
27.07.01 22:30 bis 30.07.01 05:00
Die auf Gl. 7 abgestellten Flachwagen mit
Betonschwellen
(für Weichen) werden benötigt.
Während in der genannten Zeit der Zugverkehr
zwischen Oker bzw. Vienenburg und Bad Harzburg ruht
(Busersatzverkehr), werden die Weichen 1, 2, 5,
6 und 9 erneuert.
08.01.2002:
Schneeverwehungen auf den Gleisen des Gbf. und
unbenutzte
Ladegleise sprechen für sich.
April 2002:
Seit April werden von der EVB Güterzüge
zwischen Rotenburg (Wümme) und Bad Harzburg gefahren.
Leerzüge kommen jeweils Mo., Mi. und Fr. an
der Schotterverladung in Bad Harzburg an und werden mit
Schüttgut beladen. Zum Einsatz kommen
Lokomotiven
der EVB in Doppeltraktion (z.B. 285, 287, 410 02, 410 03).
Es handelt sich um ex. DB V100 Diesel. Gesichtet
wurden 4-achs. Facs Wagen mit 48m3
Fassungsvermögen.
19.06.2002:
Erstmaliger Einsatz der EVB
Lok 622 01 vor Schotterzügen v.u.n. Bad Harzburg.
Die Lok entspricht der DR Baureihe 132.
08.09.2002:
Lok DE
300.02 kam am 08.09.2002 zwecks Schüttgut- (ab-) Transport
nach Bad Harzburg.
Januar 2003:
Die ersten Materialien (Umlenkrollen für
Seilzüge)
zum Umbau des Güterbahnhofs werden angeliefert.
März 2003:
Vorbereitende Arbeiten zum Umbau des
Güterbahnhofs
(Verlegung neuer Kabel).
01.04.2003:
Beginn der Bauarbeiten mit einem
"Zweiwege-Bagger"
westlich vom Stellwerk.
Für mehr Platz auf dem Planum des alten
"Eckertaler"
Gleises wird eine Stützmauer
abgerissen und durch eine neue ersetzt.
11.04.2003:
Die GZ meldet:
100.000 Euro für schöneren Bahnhof
BAD HARZBURG. Mehr Farbe, freundlicher, heller:
Die Bahn lässt den
Harzburger Bahnhof als einen von 79 landesweit
modernisieren.
Die Arbeiten werden vor allem im Innenbereich
vorgenommen
und sollen 100.000 Euro kosten.
15.04.2003:
Der Bewuchs am Streckengleis nach
Eckertal
wird entfernt.
Geplant ist die Gleiserneuerung bis zum Prellbock
vor der Brücke am BÜ.
Im Güterbahnhof wird mit dem Abriss der maroden
Gleise begonnen.
Gleis 7 und 8 sind ausgebaut, Gleis 9
(Schienenprofil
von 1929) folgt.
Etliche Weichen werden durch Schneidbrenner in
transportfähige
Teile zerlegt.
07.05.2003:
Im Personenbahnhof werden die
Umsetzweichen
am Ende von Gleis 2/3 verschweißt
und deren Umstellhebel entfernt.
Damit sind diese Weichen nicht mehr zum Umsetzen
von Lokomotiven umstellbar.
Die Riegelleitungen zum Verschließen der
Umsetzweichen
zwischen
Gleis 2/3 bzw 4/5 werden gekappt. Die letzte,
zum Umsetzen der Lokomotiven nutzbare
Weichenverbindung zwischen Gleis 4/5 wird ab sofort
über Weichenschlösser gesichert.
Altbrauchbare Gleisjoche mit Betonschwellen
werden
per LKW geliefert
und warten auf den Einbau im Güterbahnhof.
11.11.2003:
Zwecks Einstellarbeiten und ersten
Testläufen befährt Lok 294 338-9 (DB Cargo) mit 10 Facs -
Wagen
erstmals die neu gebaute Ladeanlage. Künftig sollen
Güterzüge mit etwa 400m Länge unter Ausnutzung des
ehemaligen Eckertaler-Streckengleises in einem Durchgang
die Ladeanlage befahren.
Kommentar Web-Master zur
Schotterverladung
in Bad Harzburg:
Ausgangssituation:
Nach Angaben der Bahn wurde mit dem Programm "MORA C"
(Marktorientiertes
Angebot der DB Cargo) die Güterverkehrsstelle Bad Harzburg mit
ihrer
Schotterverladung als "unwirtschaftlich" eingestuft. Hier wurden bis
Ende
2001 zwei- bzw. vierachsige Wagen mit Schotter aus den Harzer
Steinbrüchen
beladen.
Problematisch waren die verfügbaren Gleislängen.
Güterzüge
mit z.B. 40 zweiachsigen Fcs Wagen (Lüp 9,6m, 20t, 40m3)
wurden Anfangs in Oker geteilt und nacheinander in je zwei Fahrten nach
Bad Harzburg gebracht. Es wurde beobachtet, dass 18 der 20 Wagen auf
die
zwei Ladegleise (Gl. 12 und Gl. 13) verteilt wurden. Die restlichen
zwei
Wagen verblieben zunächst im Gl. 11.
Da keine Gleiswaage vorhanden war, durfte ein im Steinbruch gewogener
LKW mit seiner Ladung den Ladesilo erst dann befüllen, wenn der
Silo
vollständig in exakt einen Güterwagen geleert war. Dadurch
wurde
sichergestellt, dass die zulässigen Achslasten nicht
überschritten
werden. Ein Mitarbeiter musste in dieser Zeit die Spillanlage bedienen.
In zwei Fahrten wurden die Güterwagen danach wieder nach Oker
gebracht
und zu einem Ganzzug zusammengestellt. Während für die
Rangierarbeiten
(Teilen und Zusammenstellen der Züge) eine Diesellok benötigt
wurde, konnten an der Spillanlage Wagen mittels Seilwinde bewegt
werden.
Während der Beladung der Wagen blieb die Diesellok nicht in Bad
Harzburg
und übernahm andere Aufgaben.
Später fuhren die Schotterzüge auf der Relation
Braunschweig
- Vienenburg - Bad Harzburg.
Lösungsansätze:
1) Nach der Ansiedlung der Fa.
Telge &
Eppers am Gbf Bad Harzburg Übernahme der Beladung und
Überführung
der Züge von und nach Oker durch die o.g. Firma mit eigener Lok.
Ggf.
Einrichtung eines Lok-Pools mit Lokomotiven, die u.a. die noch
vorhandenen
bzw. zu reaktivierenden Werksanschlüsse im Nordharzer Raum
bedienen
und Wagen dem Gbf Oker zuführen. Bei Weiterbetrieb der
Verladestelle
Harzburg wäre der Fortbestand des Bahnhofs langfristig gesichert.
2) Optimierung des Ladevorgangs am Gbf Harzburg:
Verlängerung der Ladegleise Gl. 12
und Gl.
13 in westlicher Richtung durch Einbau von Weichen. Dadurch Reduzierung
der Rangiertätigkeiten auf die Hälfte.
Optimierung der Beladung durch Modifizierung der Ladeanlage. Beladung
von 20 statt 9 Güterwagen im Verband auf einem Gleis. Kürzere
Ladezeiten durch gleichzeitige Beladung der Wagen in beiden Gleisen.
Der Umbau im Gbf. hat Anfang 2003 begonnen. Das Rest des
ehemaligen
Streckengleises nach Eckertal wird für die Optimierung des
Rangierbetriebes
reaktiviert.
3) Neubau einer Verladeanlage
am Ostbahnhof
der früheren Zinkhütte Harlingerode: Güterwagen
müssten
über den Anschluss der Fa. Harz-Metall am Gbf. Oker dem Ostbahnhof
zugeführt werden. Hierzu ist die Sanierung der Gleisanlagen
erforderlich.
Ein unmittelbarer Anschluss des
Ostbahnhofs an
die Strecke Oker - Harzburg, wie er noch bis in die 70´er Jahre
in
beiden Richtungen existierte scheidet wohl aus Kostengründen aus.
Hierzu wäre die Reaktivierung des Stellwerks
im Ostbahnhof notwendig. Es würden hohe Investitions- und
Personalkosten erforderlich. Auch bei einer Fernsteuerung des Bahnhofs
vom Stellwerk Oker (Oof)
wären
Investitionen für neue Signal- und Sicherungstechnik erforderlich.
Mit dem Bau der Schotterverladung auf dem
Gebiet
des Ostbahnhofs wird eine neue Straße mit Brücke über
die
Bahnlinie Harzburg - Oker notwendig, die den Schwerlastverkehr aus
Richtung
B6n aufnehmen kann.
4) Neubau einer Verladeanlage
am ehemaligen Güterbahnhof
Vienenburg mit Fernsteuerung der signaltechnischen
Einrichtungen
vom Stellwerk Vienenburg Vf.
Vorteil: Im Vergleich
zu Oker
kürzere Wege über die B4 und A395 / Abfahrt Vienenburg Nord
zum
Gbf.
Nachteil: Sehr hohe
Investitionskosten,
längere LKW Wege im Vergleich zur Ladestelle Harzburg,
verbleibender
Bahnverkehr nach Harzburg wird unwirtschaftlicher, LKW Lärm
regional
höher.
5) Sicherung des Harzburger Personenbahnhofs durch
Abstimmung
der Bus- und Bahnfahrpläne. Flexibler Einsatz von Zusatzbussen bei
Bedarf (Skibus u.s.w).
Künftige Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen müssen
bei geringerer
Streckenauslastung im "Harzburger Dreieck" und Wegfall der Einnahmen
durch
Güterverkehr zwangsläufig schlechter ausfallen.
Die Lärmbelastung ist bei Wiederaufnahme des Betriebes der
jetzigen
Ladeanlage (kurze Anfahrwege) geringer als bei Fahrten der LKW
über
die hochgelegene B4 - Brücke oder enge Ortsdurchfahrten nach
Harlingerode
bzw. Oker. Staubbelästigung kann mittels Planen und Wasser
gemindert
werden.
Aktueller
Stand:
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Ab November 2003 wird
die neue Schotterverladung in Bad Harzburg genutzt. In den Luftbildern
wird das Ausmaß der Anlagen deutlich.
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Bei bestem Oktoberwetter
ist vom "Kleinen Burgberg" aus dieses Foto des Bahnhofs Bad Harzburg
entstanden. |
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Blick vom "Kreuz des
deutschen Ostens" (Kreuz des Friedens) aus auf den Bahnhof Bad
Harzburg.
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Bei bestem Oktoberwetter
ist vom "Großen Burgberg" aus dieses Foto des Bahnhofs Bad
Harzburg entstanden.
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[ 1 ]
Gerhard Dambacher, Baureihe 01.10, Die legendäre Schnellzuglok,
Weltbild Verlag 2002.
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