Friedhelms Eisenbahnseiten Signalbrücke


Am Bahnhof Eckertal

Ra 12 [ nach DS 301] bzw. So 12 [ nach DV 301]

Dieses Grenzzeichen ist im Gegensatz zu anderen bis 1989 verwendeten Grenzzeichen an Bahngleisen willkommen.



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Beschreibung der Bahnanlagen
icon Strecken
icon Empfangsgebäude
icon Die GZ berichtet am 12.11.92: Vor fast 100 Jahren fuhr der erste Zug nach Ilsenburg


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Signaltafeln sind als Navigationselemente nutzbar.

Der Bahnhof Eckertal liegt wenige hundert Meter westlich von der ehemaligen "Zonengrenze" entfernt im nördlichen Harzvorland (Niedersachsen). Nach 1945 und der Teilung Deutschlands war er bis 1955 Endbahnhof der Fernverbindung aus Richtung Hannover.
up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Beschreibung der Bahnanlagen:
Am 31.12.1973 stillgelegt. Die Gleisanlagen sind heute nicht mehr vorhanden. 

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Strecken:
Im Kursbuch vom 1950 ist diese ursprünglich über Eckertal verlaufende Strecke wie folgt genannt:
-  Hannover - Hildesheim - Goslar - Bad Harzburg - Eckertal (KBS 204, 1950).

1945 - Stillegung Streckenteil Eckertal - Stapelburg,

1955 - Am 21.05 Einstellung des Personenverkehrs Bad Harzburg - Eckertal

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Empfangsgebäude:
1894 - Bau des Empfangsgebäudes,

1953 - Der Wartesaal im Bahnhof wird zum Schulraum für die Grundschüler aus Eckertal eingerichtet, der Lehrer reist an Werktagen mit einem Zug aus Bad Harzburg an. Der Zug besteht z.B. aus einem Gepäck- und einem Abteilwagen und ist mit einer Lok der BR 38 bespannt.

1963 - Der Bahnhof steht noch einmal im Mittelpunkt einer Fernsehfilminszenierung von Radio Bremen. Unter dem Titel "Flucht" wird eine Geschichte von Wolfgang  Ecke erzählt, die die dramatische Flucht über die Grenze bei Eckertal - Stapelburg  schildert.

1968 - Am 28.09 ist der 1. Bauabschnitt als Sport-, Jugend- und Wanderheim beendet. Die DB gestattet die Nutzung des Gebäudes und des Geländes durch einen Sportverein aus Wolfenbüttel.

1984 - Am 07.01 übernimmt der Rasensportverein Hannover das Karl-Heinz-Gehrke-Heim. Das Heim wird an Sport und Jugendgruppen vermietet.

Es ist zu hoffen, dass der Verein hier noch lange Jahre Sportlern Unterkunft bieten kann. Neben diesem Heim betreibt der Verein zwei weitere im Harz gelegene Häuser:
    - am ehemaligen Bahnhof Altenau seit dem 25.09.1959. Zuvor diente ein aus Hannover am 30.12.1949 überführter D-Zug Wagen in Altenau als Unterkunft mit 15 Schlafplätzen für Skifahrer und Wanderer des Vereins.
    - in der Nähe des Bahnhofs Schierke an der Brockenbahn.
 



Bahnhof Eckertal
Aufschrift einer Holztafel am Bahnhof:

Karl Heinz Gerke Heim
Sportjugend Wanderheim Eckertal
VDES
Verband Deutscher Eisenbahner Sportvereine
Bezirk Hannover
Eisenbahner Sportverein Hannover



 
Pressestimmen: Goslarsche Zeitung vom 12.11.1992

Das Sterben der Bahnstrecke von Bad Harzburg nach Eckertal begann schon im Jahre 1957
Vor fast 100 Jahren fuhr der erste Zug nach Ilsenburg

Bahnhof EckertalEin wichtiges zeitgeschichtliches Dokument: Das Foto zeigt den Festzug von 1894 vor dem Eckertaler Bahnhof. Foto: A.Wille/Archiv Lüttich

BAD HABZBUBG. Was viele schon lange vermuteten, einige nicht wahrhaben wollten, jetzt ist es Gewissheit:
Die Eisenbahnstrecke Bad Harzburg — Eckertal wird es nicht mehr geben. So wurde jedenfalls im Bundesverkehrsministerium entschieden. Damit ist ein Schluss-Strich unter ein langes Sterben in Raten gezogen.

Das Ende der Strecke zeichnete sich schon vor Jahrzehnten ab. Schuld daran trug die deutsche Teilung, die auch die Eisenbahnverbindung abschnitt. Nachdem 1957 der Personenverkehr und vor allem auch der Transport von Waren immer mehr zurückgegangen war, stellte die Bahn den Verkehr auf der Strecke bis Eckertal am 11. Juni vollständig ein. Weil jahrelang keine Unterhaltungsarbeiten an der Strecke stattgefunden hatten, war sie in einem desolaten Zustand, so dass der Zugverkehr schon aus diesem Grund nicht mehr aufrechterhalten werden konnte.

Eine Sanierung sollte zu diesem Zeitpunkt 100 000 DM kosten. Das war der Bahn das Prestige nicht wert. Die örtliche Presse nahm die Skepsis gegenüber der Wiedervereinigung sehr übel: „Sicherlich, die Strecke wird nicht rentabel sein, aber, wenn die Grenze einmal fallen wird, dann ist dieser Schienenweg doch sofort wieder so bedeutsam, wie er einst gewesen ist", schrieb 1957 der Redakteur Hildebrand den Bahnverantwortlichen ins Stammbuch.

Als die Wiedervereinigung dann kam, war nicht nur der „letzte Zug abgefahren", es gab auch keine Schienen mehr. Denn 20 Jahre nach der Einstellung des Zugverkehrs waren sie im Oktober 1977 abgebaut worden. Trotzdem schien es anfänglich so, als sollte die Bahnlinie wieder in Betrieb kommen. Eine deutsch-deutsche Verkehrskommission hatte sich 1990 dafür ausgesprochen. Spätere Überlegungen kamen aber zu einem anderen Ergebnis.

Begonnen wurde der Bahnbau 1893, also vor fast hundert Jahren. Bis zum Ende des Jahres 1893 war ein großer Teil der Erdarbeiten an der Bahnlinie fertig geworden, und im Februar 1894 wurde der neuerbaute Ilsenburger Bahnsteig für den Braunschweig-Verkehr in Benutzung genommen. Ende März war der Unterbau der neuen Bahn und der Einschnitt in den Butterberg soweit fertig, dass mit der Gleisverlegung angefangen werden konnte.

Am 4. Juli 1894 wurde mit einer kleinen Feierlichkeit im Schimmerwald die letzte Schiene in die neue Strecke eingefügt. Die Vollendung der Bahnhofsgebäude in Eckertal, Stapelburg und Westerode, der Bau der Bahnwärterhäuser, der Telegrafenlinie und Signaleinrichtungen nahm weitere Wochen in Anspruch, so dass die Eröffnung der Bahn erst am l. Oktober vonstatten gehen konnte.

Diese Eröffnung wurde dann allerdings mit allem Pomp gefeiert. In Ilsenburg war der Bahnhof mit Girlanden und Tannengrün geschmückt. Der festlich herausgeputzte Zug setzte sich gegen Mittag in Harzburg in Bewegung und fuhr zu den ebenfalls festlich prangenden Bahnhöfen Westerode, Eckertal und Stapelburg. In Ilsenburg trafen dann auch von Wernigerode her die Festgäste ein. Nach vielen Reden ging es zurück nach Eckertal zum Fototermin.  KR 



Quellen:
RSV Hannover,
Kursbuch DB 1950,
Goslarsche Zeitung.

[DS 301] aus dem gemeinsamen Signalbuch von 2000 für den Bereich der ehemaligen DB, 
[DV 301] aus dem gemeinsamen Signalbuch von 2000 für den Bereich der ehemaligen DR. 

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(C) , letzte Änderung  27.04.2005    Impressum