Am Bahnhof
Eckertal
Beschreibung
der Bahnanlagen:
Am 31.12.1973 stillgelegt. Die Gleisanlagen sind heute nicht mehr
vorhanden.
Strecken:
Im Kursbuch vom 1950 ist diese ursprünglich über Eckertal
verlaufende Strecke wie folgt genannt:
- Hannover - Hildesheim - Goslar - Bad Harzburg - Eckertal (KBS
204, 1950).
1945 - Stillegung Streckenteil Eckertal - Stapelburg,
1955 - Am 21.05 Einstellung des Personenverkehrs Bad
Harzburg
- Eckertal
Empfangsgebäude:
1894 - Bau des Empfangsgebäudes,
1953 - Der Wartesaal im Bahnhof
wird zum
Schulraum für die Grundschüler aus Eckertal eingerichtet, der
Lehrer reist an Werktagen mit einem Zug aus Bad Harzburg an. Der Zug
besteht
z.B. aus einem Gepäck- und einem Abteilwagen und ist mit einer Lok
der BR 38 bespannt.
1963 - Der Bahnhof steht noch einmal im Mittelpunkt
einer Fernsehfilminszenierung
von Radio Bremen. Unter dem Titel "Flucht" wird eine Geschichte von
Wolfgang
Ecke erzählt, die die dramatische Flucht über die Grenze bei
Eckertal - Stapelburg schildert.
1968 - Am 28.09 ist der 1.
Bauabschnitt
als Sport-, Jugend- und Wanderheim beendet. Die DB gestattet die
Nutzung
des Gebäudes und des Geländes durch einen Sportverein aus
Wolfenbüttel.
1984 - Am 07.01 übernimmt
der Rasensportverein
Hannover das Karl-Heinz-Gehrke-Heim. Das Heim wird an Sport und
Jugendgruppen
vermietet.
Es ist zu hoffen, dass der Verein hier
noch lange
Jahre Sportlern Unterkunft bieten kann. Neben diesem Heim betreibt der
Verein zwei weitere im Harz gelegene Häuser:
- am ehemaligen Bahnhof
Altenau
seit dem 25.09.1959. Zuvor diente ein aus Hannover am 30.12.1949
überführter
D-Zug Wagen in Altenau als Unterkunft mit 15 Schlafplätzen
für
Skifahrer und Wanderer des Vereins.
- in der Nähe des
Bahnhofs
Schierke an der Brockenbahn.
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Aufschrift einer Holztafel am Bahnhof:
Karl Heinz Gerke Heim
Sportjugend Wanderheim Eckertal
VDES
Verband Deutscher Eisenbahner Sportvereine
Bezirk Hannover
Eisenbahner Sportverein Hannover
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Pressestimmen: Goslarsche
Zeitung vom 12.11.1992
Das Sterben der Bahnstrecke von Bad Harzburg nach
Eckertal begann
schon im Jahre 1957
Vor fast 100 Jahren fuhr der erste Zug nach Ilsenburg
Ein
wichtiges zeitgeschichtliches Dokument: Das Foto zeigt den Festzug von
1894 vor dem Eckertaler Bahnhof. Foto: A.Wille/Archiv
Lüttich
BAD HABZBUBG. Was viele schon lange vermuteten, einige
nicht wahrhaben
wollten, jetzt ist es Gewissheit:
Die Eisenbahnstrecke Bad Harzburg — Eckertal wird es nicht
mehr
geben. So wurde jedenfalls im Bundesverkehrsministerium entschieden.
Damit
ist ein Schluss-Strich unter ein langes Sterben in Raten gezogen.
Das Ende der Strecke zeichnete sich schon vor Jahrzehnten
ab. Schuld
daran trug die deutsche Teilung, die auch die Eisenbahnverbindung
abschnitt.
Nachdem 1957 der Personenverkehr und vor allem auch der Transport von
Waren
immer mehr zurückgegangen war, stellte die Bahn den Verkehr auf
der
Strecke bis Eckertal am 11. Juni vollständig ein. Weil jahrelang
keine
Unterhaltungsarbeiten an der Strecke stattgefunden hatten, war sie in
einem
desolaten Zustand, so dass der Zugverkehr schon aus diesem Grund
nicht
mehr aufrechterhalten werden konnte.
Eine Sanierung sollte zu diesem Zeitpunkt 100 000 DM kosten.
Das war
der Bahn das Prestige nicht wert. Die örtliche Presse nahm die
Skepsis
gegenüber der Wiedervereinigung sehr übel: „Sicherlich, die
Strecke
wird nicht rentabel sein, aber, wenn die Grenze einmal fallen wird,
dann
ist dieser Schienenweg doch sofort wieder so bedeutsam, wie er einst
gewesen
ist", schrieb 1957 der Redakteur Hildebrand den Bahnverantwortlichen
ins
Stammbuch.
Als die Wiedervereinigung dann kam, war nicht nur der
„letzte Zug abgefahren",
es gab auch keine Schienen mehr. Denn 20 Jahre nach der Einstellung des
Zugverkehrs waren sie im Oktober 1977 abgebaut worden. Trotzdem schien
es anfänglich so, als sollte die Bahnlinie wieder in Betrieb
kommen.
Eine deutsch-deutsche Verkehrskommission hatte sich 1990 dafür
ausgesprochen.
Spätere Überlegungen kamen aber zu einem anderen Ergebnis.
Begonnen wurde der Bahnbau 1893, also vor fast hundert
Jahren. Bis zum
Ende des Jahres 1893 war ein großer Teil der Erdarbeiten an der
Bahnlinie
fertig geworden, und im Februar 1894 wurde der neuerbaute Ilsenburger
Bahnsteig
für den Braunschweig-Verkehr in Benutzung genommen. Ende März
war der Unterbau der neuen Bahn und der Einschnitt in den Butterberg
soweit
fertig, dass mit der Gleisverlegung angefangen werden konnte.
Am 4. Juli 1894 wurde mit einer kleinen Feierlichkeit im
Schimmerwald
die letzte Schiene in die neue Strecke eingefügt. Die Vollendung
der
Bahnhofsgebäude in Eckertal, Stapelburg und Westerode, der Bau der
Bahnwärterhäuser, der Telegrafenlinie und Signaleinrichtungen
nahm weitere Wochen in Anspruch, so dass die Eröffnung der
Bahn
erst am l. Oktober vonstatten gehen konnte.
Diese Eröffnung wurde dann allerdings mit allem Pomp
gefeiert.
In Ilsenburg war der Bahnhof mit Girlanden und Tannengrün
geschmückt.
Der festlich herausgeputzte Zug setzte sich gegen Mittag in Harzburg in
Bewegung und fuhr zu den ebenfalls festlich prangenden Bahnhöfen
Westerode,
Eckertal und Stapelburg. In Ilsenburg trafen dann auch von Wernigerode
her die Festgäste ein. Nach vielen Reden ging es zurück nach
Eckertal zum Fototermin. KR
Quellen:
RSV
Hannover,
Kursbuch DB 1950,
Goslarsche Zeitung.
[DS 301] aus dem gemeinsamen Signalbuch von
2000 für
den Bereich der ehemaligen DB,
[DV 301] aus dem gemeinsamen Signalbuch von
2000 für
den Bereich der ehemaligen DR.
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